DeFi On-Chain: Wie NFT das DeFi-Ökosystem beflügeln

Wer auf DeFi On-Chain auf Ethereum blickt, der kommt um NFT nicht drum herum. Non-Fungible Token führen das DeFi-Ökosystem an und treiben dabei nicht nur die fundamentalen Daten zu diesem Ökosystem in die Höhe. Tauchen wir also ab in die Tiefen der On-Chain Daten und das Zusammenspiel zwischen NFT und DeFi.

Der NFT-Markt begeistert, euphorisiert und – vor allem – performt. Die primäre Aufmerksamkeit innerhalb des DeFi-Ökosystems auf Ethereum gehört demnach den Non-Fungible Token, trotz der Netzwerkauslastung auf ETH und den zugehörig explodierten Transaktionsgebühren.

Das Ausmaß des NFT-Boom können wir alleine schon anhand der Ranglisten zu den verursachten Transaktionskosten über das Ethereum-Netzwerk sehen. Dabei verbrauchen die frischen NFT-Projekte in relativ kurzer Zeit sehr viel „Gas“, während die meisten Transaktionskosten dann über den Sekundärmarkt (OpenSea) zustande kommen.

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Erzeugte Transaktionskosten von NFT-Projekten und DeFi-Protokollen (Quelle: Parsec Finance)

Die Dominanz von NFT setzt sich fort

Es ist kaum verwunderlich, aber der größte NFT-Marktplatz OpenSea bleibt der führende Sekundärmarkt im ETH-Ökosystem. Mehr als 200.000 Nutzer handeln auf der Plattform im Durchschnitt pro Monat. Das bedeutet anhand der Daten dann eine Akquisitionsrate von mehr als 150.000 Nutzern alleine im August 2021.

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Monatliche Nutzer auf OpenSea

Zum Vergleich lässt sich festhalten, dass die größte dezentrale Krypto Börse, also Uniswap, rund 183.000 neue Nutzer im August 2021 hinzugewinnen konnte. Diese neuen Nutzer handeln aber im Durchschnitt weit weniger, als die Nutzer auf OpenSea. Die Aktivitäten im NFT-Markt haben die Aktivitäten auf Uniswap ausperformt.

Und OpenSea-Nutzer bringen einiges an Handelsvolumen mit sich. Trotz explodierender Transaktionskosten über Ethereum schloss OpenSea den Monat August mit einem Handelsvolumen jenseits von 3,3 Mrd. USD ab. Das repräsentiert mehr als das Dreifache der Hochrechnungen vom Monatsbeginn des vergangenen Monats.

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Monatliches Handelsvolumen auf OpenSea

Um diesen Daten zum größten NFT-Sekundärmarkt erneut Kontext zu verleihen: Uniswap kam im August 2021 auf 50,6 Mrd. USD an Handelsvolumen. Spezifischer noch, kam Uniswap am 29. August 2021 auf ein tägliches Handelsvolumen von 1,3 Mrd. USD, OpenSea auf 300 Mio. USD am selben Tag. Der Anstieg des Handelsvolumens im NFT-Markt ist schlichtweg beeindruckend.

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Tägliches Handelsvolumen auf OpenSea

Die führenden NFT-Projekte: Cryptopunk und Bored Ape

Das massive Handelsvolumen bzw. dessen rapider Anstieg liegt natürlich an wilden Spekulationen von Privatanlegern (Retail) und Whales. Am meisten spekuliert wurde dabei mit „Cryptopunks“ und „Bored Apes“, welche beide ihre Verkaufspreise um mehr als 400 % über den Monat August hinweg steigern konnten.

Cryptopunks sind dabei die NFT-Kollektion mit dem höchsten Gesamtwert, aktuell. Multiple Milliarden USD müssten hier ausgegeben werden. Bored Apes sind da schon „günstiger“ mit rund einer Milliarde USD. Es sei anzumerken, dass die Preise von kompletten NFT-Kollektionen nur schwer zu messen sind, da nicht alle NFTs auch ständig zum Verkauf stehen.

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Preisentwicklung bei Cryptopunk NFT

Für die Cryptopunks muss mittlerweile durchschnittlich 400.000 USD hingelegt werden. Bored Apes liegen hier bei „nur“ 158.000 USD und sahen vor allem bei Stars und Sternchen regen Anklang.

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Preisentwicklung bei Bored Ape NFT

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Wie NFT das DeFi-Ökosystem auf Ethereum beflügelt

Es ist anzunehmen, dass sowohl Retail, als auch Whales, Kapital von zentralisierten Krypto Börsen abheben, um dieses im NFT-Markt zu nutzen. Und von dort ist der Weg in Decentralized Finance (DeFi) nicht mehr weit. Teile der notwendigen Swaps und anderweitigen Interaktionen landen also zwangsläufig in irgendwelchen Liquiditätspools oder anderen Protokollen.

Eine Bestätigung dieser Annahmen finden wir im Verlauf der Gesamtmengen an BTC und ETH auf Krypto Börsen. Insbesondere Ethereum hat hier Bitcoin „geflippt“ und erreichte neue Allzeittiefs. Das ist allerdings keine Überraschung, bietet doch das Ethereum-Ökosystem weit mehr Einsatz für Ether außerhalb von Krypto Börsen.

ETH als Kernzahlungsmittel für NFT, für Yield Farming in DeFi und vor allem als Treibstoff von mehr und mehr NFT-basierenden Videospielen. Unterdessen verläuft die Gesamtmenge an Bitcoin auf Krypto Börsen relativ flach, aufgrund fehlender Incentivierung zur Nutzung des Assets außerhalb von Exchanges und Cold Wallets.

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Gesamtmenge an BTC und ETH auf Krypto Börsen

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Nach Monaten des fehlenden Risikoappetits im Bereich der Lending-Protokolle, scheint das Ökosystem nun wieder aufzublühen. Vor allem Stablecoins scheinen hier begehrt, entweder als Sicherheitseinlage oder als Asset der Wahl in Darlehen.

Wenngleich dieser Trend positiv ist, der Fokus auf Stablecoins signalisiert weiterhin Zurückhaltung. Für eine bestätigte Rückkehr des Risikoappetits würden wir riskantere Assets, wie bspw. Governance-Token, sehen wollen. Die Gesamtmenge an USD in Kryptowährungen in DeFi-Protokollen erreichte dennoch ein neues Allzeithoch.

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Gesamtmenge an USD in Kryptowährungen in DeFi-Protokollen

DeFi-Nutzer können übrigens aktuell rund 7 % verdienen, indem sie einfach nur Stablecoins halten und als Liquidität Lending-Protokollen zur Verfügung stellen. Dies betrifft vor allem DAI, USDC und Tether (USDT). DAI und USDC sahen dabei zwischen 6 und 10 % Jahreserträge, während USDT regulär oberhalb von 10 % lag.

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Ertragsraten bei DAI

Während der NFT-Markt weiter das Ethereum-Ökosystem dominiert, stiegen aber neben den Mindestpreisen von NFTs auch die Transaktionskosten auf Ethereum. Bei rund 100 Gwei kosten simple Transaktionen via Uniswap, SushiSwap, etc. schnell mal mehr als 50 USD.

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Durchschnittliche, tägliche Transaktionskosten via Ethereum

Doch die steigenden Transaktionskosten waren und sind für DeFi auf Ethereum kein echtes Hindernis. Doch die Nachfrage nach Layer-2-Lösungen wird verständlich immer größer. Sushiswap konnte hier noch im Frühjahr schnell reagieren und erntet nun die reifen Früchte. Das Wachstum der Nutzerzahlen unterstreicht dies.

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Nutzerwachstum bei Sushiswap

Und auch das Wachstum bei Aggregator 1Inch unterstreicht, dass hohe Transaktionskosten auf Ethereum kein signifikantes Hindernis darzustellen scheinen. 366.000 Trades im August 2021 sind eine Hausnummer, zusammen mit einem 7-Tages-Durchschnitt im Handelsvolumen von 1,5 Mrd. USD.

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Transaktionen pro Monat via 1Inch

Fazit zu DeFi On-Chain in der KW 35/2021

NFT und OpenSea rennen also weiter immer höheren Rekordständen und Preisen entgegen. Unzählige NFT-Projekte sprießen dabei fast schon wie Pilze aus dem Waldboden. Das alles erinnert stark an den DeFi-Sommer 2020, aber auch an das darauffolgende Platzen der Preisblase.

Der DeFi-Sektor scheint aber wieder an Fahrt zu gewinnen und das – naheliegend – auch wegen NFTs. Vor allem Darlehen für Stablecoins und ETH sind in die Höhe geschossen. Kapital in Stablecoins trieb dabei sogar die Gesamtmenge an USD in Kryptowährungen in DeFi-Protokollen zu neuen Allzeithochs.

Es wird spannend sein zu beobachten, wie sich NFT und DeFi weiter entwickeln und wie das Zusammenspiel in Zukunft aussehen wird. Hohe Transaktionskosten via Ethereum sind dabei aber keine Bremse. Zumindest keine signifikante Bremse, welche die bullischen Fundamentaldaten von ETH irgendwie ins Wanken bringen könnten.

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