Ethereum nähert sich Allzeithoch: Derivatemärkte noch geteilter Meinung

Der Ethereum-Kurs ist wohl auf dem Weg zu einem neuen Allzeithoch, aber aus Daten geht hervor, dass Kleinanleger und professionelle Investoren der Rallye immer noch skeptisch gegenüberstehen.

Heute kletterte der Ether (ETH)-Kurs kurzzeitig auf bis zu 4.760 US-Dollar. Das freute die Anleger insbesondere deshalb, weil der Altcoin nur 2,2 Prozent unter seinem Allzeithoch von 4.870 US-Dollar liegt, das er vor 20 Tagn erreicht hatte. Die Entwicklung des Spotkurses verläuft also sehr positiv. Aber wir wollen auch die Derivatemärkte von Ether betrachten.

Ether ETH/USD-Kurs auf Bitstamp. Quelle: TradingView

Man könnte einen absteigenden Kanal sehen, der eine Unterstützung bei 3.960 US-Dollar aufweist. Der heutige Anstieg um 5,4 Prozent zeigt, dass er sich von der negativen Entwicklung von Bitcoin (BTC) nicht beeindrucken ließ.

Heute Morgen sind die Kurse bei Handelswaren und Aktien etwas zurückgegangen, nachdem die US-Zentralbank einräumte, dass die Inflation doch mehr als nur ein „vorübergehender“ Trend sei. Der Vorsitzende der US-Zentralbank Jerome Powell sagte dazu auch, die lockere Geldpolitik der Bank könne früher als erwartet enden.

Einzelhändler nicht sehr zuversichtlich

Die Zuversicht der Trader im Hinblick auf die Erholung von Ether lässt sich anhand der Futures-Kontrakte auf Ether analysieren. Dieses Instrument mögen Einzelhändler besonders, da sich der Kurs normalerweise an den regulären Spotmärkten orientiert.

Beim Handel mit Futures-Kontrakten stehen sich durchgehend Long-Positionen (Käufer) und Short-Positionen (Verkäufer) gegenüber, aber ihre Hebel unterscheiden sich. Folglich erheben die Börsen eine Finanzierungsrate für die Seite, die den größeren Hebel hat. Diese Gebühr wird an die Gegenseite gezahlt.

Ether Perpetual Futures Finanzierungsrate. Quelle: Coinglass.com

In einem neutralen Markt liegt die Finanzierungsrate zwischen 0 Prozent und 0,03 Prozent. Das entspricht 0,6 Prozent pro Woche. Das bedeutet, dass die Käufer bezahlen und die Daten zeigen, dass sich die Einzelhändler seit dem 4. November überwiegend neutral verhalten haben. Die letzte Bewegung über 0,07 Prozent gab es am 21. Oktober.

Top-Trader reduzieren Long-Positionen

Aus den Börsendaten geht hervor, wie das Verhältnis zwischen Long- und Short-Positionen liegt. Analysiert man die Positionen jedes einzelnen Kunden in Spot-, Perpetual- und Futures-Kontrakten kann man herauslesen, ob die professionellen Händler eher bullisch oder bärisch eingestellt sind.

Gelegentlich gibt es Diskrepanzen in der Art der Datensammlung bei den verschiedenen Börsen. Daher sollte man eher die Veränderungen anstelle der absoluten Zahlen betrachten.

Top-Trader an Börsen: ETH Long-zu-Short-Verhältnis. Quelle: Coinglass.com

Obwohl Ether in den letzten vier Tagen um 17 Prozent gestiegen ist, haben Top-Trader bei Huobi und OKEx ihre Long-Positionen reduziert. Diese Entwicklung war bei OKEx sogar noch deutlicher, da es innerhalb von drei Tagen einen drastischen Sprung von 120 Prozent zugunsten der Bullen auf nur noch 30 Prozent gegeben hat.

Derzeit deuten die Daten darauf hin, dass Wale und Arbitrage-Desks ihre Long-Positionen reduziert haben. Kleinanleger sind im Hinblick auf den jüngsten Bullenlauf immer noch skeptisch.

Die Ansichten und Meinungen, die hier aufgeführt werden, sind ausschließlich die des Autoren und spiegeln nicht zwangsläufig auch die Ansichten von Cointelegraph wider. Jeder Investment – und Handelsschritt birgt ein Risiko. Recherchieren Sie gut, bevor eine Entscheidung treffen.

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