Gegen den Willen Gottes – Indonesien erklärt Bitcoin im Islam für haram

In Indonesien dürfen Muslime zukünftig nicht mehr mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen hantieren.

Die National Ulema Council (MUI), das höchste Organ im indonesischen Islam, hat Bitcoin (BTC) nun als „haram“ bzw. verboten nach den Lehren des Islams eingestuft.

Asrorun Niam Sholeh, der Vorsitzende der Fatwa-Kommission der MUI, bestätigt, dass seine Behörde Kryptowährungen wegen deren „Unsicherheit, Ähnlichkeit zum Glücksspiel und Gefährlichkeit“ ablehnt.

Um von der MUI genehmigt werden zu können, müssten Kryptowährungen wie Bitcoin den Scharia-Richtlinien für Handelswaren und digitale Güter entsprechen und einen „klaren Mehrwert“ für die Gesellschaft bieten, wie Sholeh in diesem Zusammenhang erklärt.

Die MUI hat Bitcoin im Rahmen der Ulama Fatwa Commission unter die Lupe genommen, die sich aus Sicht der islamischen Religion mit wichtigen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Fragen Indonesiens beschäftigt.

Ende Oktober hatte die MUI für die Region Ost-Java bereits eine Fatwa erlassen, die den Gebrauch von Kryptowährungen verbietet.

Obwohl die MUI von der indonesischen Regierung finanziert wird, sind deren Entscheidungen nicht rechtlich bindend. Die entsprechende Fatwa ist also nicht mit einem Gesetz gleichzusetzen, dient dennoch als „Inspiration“ für den rechtlichen Umgang mit Kryptowährungen.

Bloomberg betont ebenfalls, dass die Entscheidung der MUI nicht zwangsläufig bedeutet, dass der Krypto-Handel in Indonesien ab sofort verboten ist. Nichtsdestotrotz könnten sich Muslime dadurch berufen sehen, nicht mehr in die Anlageklasse zu investieren, auch Finanzinstitute könnten zukünftig von der Zusammenarbeit mit Krypto-Unternehmen absehen.

Die „schlechte Nachricht“ kommt kurze Zeit nachdem Bitcoin mit einem Sprung über 69.000 US-Dollar ein neues Rekordhoch erreicht hat.

Die Regierung von Indonesien hat bisher eine zwiespältige Haltung zu Kryptowährungen kommuniziert. Obwohl 2017 eine Art Generalverbot für Krypto-Zahlungen erlassen wurde, haben die regionalen Behörden den Krypto-Handel bisher nahezu ungestört gewähren lassen. So konnte die indonesische Kryptobörse Pintu im August sogar 35 Mio. US-Dollar Investitionskapital von einigen namhaften Investoren der Branche einnehmen.

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