Krypto-Pionier wirft Elon Musk beim Thema Bitcoin „Heuchelei“ vor

Einer der Väter der Kryptobranche sieht Widersprüche im Verhalten von Elon Musk beim Thema Bitcoin.

Der Gründer einer der allerersten Kryptobörsen wirft Elon Musk Heuchelei vor, nachdem der Tesla-Chef jüngst angekündigt hatte, dass der innovative Autobauer wegen Umweltbedenken zukünftig auf Bitcoin (BTC) als Zahlungsmittel verzichten wird.

Den Vorwurf der „Heuchelei“ begründet der Pionier der Kryptobranche damit, dass Tesla weiterhin an den 1,5 Mrd. US-Dollar festhält, die das Unternehmen in Bitcoin investiert hat.

Musk hatte Ende der Woche argumentiert, dass das Mining der marktführenden Kryptowährung übermäßig viel Strom verbraucht und damit höchst umweltschädlich sei. Aus diesem Grund will er Bitcoin nun nicht länger als Zahlungsmittel anbieten. Ein ziemlich plötzlicher Sinneswandel, denn Tesla hatte die Kryptowährung erst vor sechs Wochen als Zahlungsweg eingeführt.

Nick Spanos, der Gründer von Bitcoin Center in NYC und Mitgründer von Zap Protocol, sieht das Verhalten des einflussreichen Konzerns dementsprechend kritisch, denn da dieser weiterhin mehr als 1 Mrd. US-Dollar in Bitcoin angelegt hat, verdient Tesla trotz der scheinbaren Bedenken weiterhin ganz unverblümt an der Kursentwicklung. Dahingehend führt Spanos gegenüber Cointelegraph aus:

„Ich werfe Elon vor, dass wenn ihm Bitcoin zu dreckig ist, um sie als Zahlungsmittel für seine Elektroautos zu akzeptieren, dann sollte sie ihm auch zu dreckig sein, um sie zu halten und daran zu verdienen, dass alle anderen sie nutzen.“

„Der neu ernannte ‚Klimabotschafter‘ John Kerry hat immerhin mehrere Millionen aus seinen Ölgeschäften abgestoßen, ehe er angefangen hat, den moralischen Zeigefinger zu heben“, wie Spanos in Anspielung auf einen Politiker aus der Regierung von Joe Biden erklärt, der in spezieller Funktion für eine erhöhte Dringlichkeit bei der Umsetzung von Klimaschutzzielen sorgen soll.

Zudem sieht der Krypto-Pionier einen Widerspruch darin, dass Elon Musk es den Leuten nicht mehr ermöglicht, ihre „dreckigen“ Bitcoin gegen seine sauberen Elektroautos zu tauschen:

„Interessanterweise will Elon umweltbewussten Verbrauchern die Möglichkeit nehmen, ihre dreckigen Bitcoin für eines seiner sauberen Autos zu tauschen. Das ist doch irgendwie kontraproduktiv.“

„Ein großer Teil der Energie, die Bitcoin verbraucht, stammt aus nachhaltigen Energiequellen, allen voran aus Wasserenergie“, wie Spanos dem Einwand des Autobauers entgegnet. Damit verweist er darauf, dass China das Zentrum des Bitcoin-Minings ist, wobei die Miner überwiegend in Regionen angesiedelt sind, die aus Wasserenergie günstigen Strom gewinnen können. Einige Experten schätzen sogar, dass bis zu 75 % des beim Mining verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien stammen.

Darüber hinaus gibt Spanos zu bedenken, dass die amerikanische Börsenaufsicht SEC in der Vergangenheit bereits gegen Musk ermittelt hatte, weil dieser mit seinen Tweets Einfluss auf den Kurs der Tesla-Aktie genommen und diese womöglich sogar gezielt manipuliert hat.

Wiederholt sich dieses Muster nun bei Bitcoin und Dogecoin (DOGE)? Die entsprechende Plattform hätte der berühmt-berüchtigte Unternehmer auf jeden Fall, so fragt Spanos suggestiv:

„Vielleicht sind seine ‚DOGE als Zahlungsmittel für Tesla Andeutungen‘ nur ein Versuch, den Bitcoin-Kurs zu manipulieren. Ist er in der Vergangenheit nicht mal in Schwierigkeiten gekommen, weil er die Tesla-Aktie manipuliert hat?“

Eine vielleicht nicht ganz unbegründete Vermutung, denn während Musk beim Krypto-Marktführer für einen Crash gesorgt hat, verhalft er dem Dogecoin mit einem späteren Tweet zu einem Kursgewinn von nahezu 30 %. Nach der Argumentation von Spanos: Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

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