Probleme bei Compound: Weitere COMP im Wert von 65 Mio. US-Dollar wegen Bug in Gefahr

Die Compound-Entwickler haben zwar bereits am 30. September den Protokoll-Fehler behoben, aber das Update tritt erst nach einer Zeitsperre von sieben Tagen in Kraft.

Die Probleme beim bekannten DeFi-Geldmarkt Compound gehen weiter. COMP im Wert von fast 150 Millionen US-Dollar sind aufgrund einer fehlerhaften Aktualisierung des Protokolls, die letzte Woche verteilt wurde, nun gefährdet.

Am 30. September berichtete Cointelegraph, dass ein Fehler dazu geführt hat, dass COMP-Token im Wert von 70 bis 85 Millionen US-Dollar Benutzern fälschlicherweise als Belohnungen angeboten wurden, nachdem ein Update, das Fehler beheben und die „Verteilung der COMP-Belohnungen aufteilen“ sollte, schiefgegangen war.

Der Fehler wurde zwar schnell erkannt, aber da Compound bei der Einführung neuer Governance-Maßnahmen eine Woche gewartet hat, wird der Fehler erst am 7. Oktober behoben.

Am 3. Oktober twitterte Compound-Gründer Robert Leshner, dass 202.472,5 COMP (im Wert von ca. 65 Millionen US-Dollar) gefährdet seien, nachdem die sogenannte Drip-Funktion des Protokolls zum ersten Mal seit etwa zwei Monaten verwendet wurde.

Die Drip-Funktion macht Token, die sich im Reservoir von Compound befinden, für die Nutzer verfügbar. Pro Block werden 0,5 COMP im Reservoir angesammelt. Leshner erklärte, „der Großteil der für die Nutzer reservierten COMP“ liege im Reservoir.

Der SushiSwap-Entwickler Mudit Gupta hat die Zeitsperren bei der Governance auf Social Media kritisiert. Er behauptete, dass etwa 100 Leute von der Bedrohung durch die Drip-Funktion seit dem 30. September gewusst hätten, als Bug entdeckt wurde. Aber durch Zeitverzögerung beim Protokoll-Update konnten sie nicht reagieren.

Gupta warnte auch vor den Risiken im Zusammenhang mit Smart Contracts, die man upgraden kann. Er behauptete, diese seien für „große DeFi-Primitive“ ungeeignet.

„Mittlerweile betrachte ich die Möglichkeit für Upgrades eher wie einen Fehler anstatt einer Funktion“, wie er hinzufügte.

Aus Leshners Tweet geht hervor, dass nach dem ersten Vorfall etwa 117.000 COMP im Wert von 37,6 Millionen US-Dollar im Protokoll zurückgegeben wurden. Der Yearn Finance-Entwickler Banteg schätzt, dass ein Drittel des Geldes, das die Nutzer am 3. Oktober für sich beanspruchten, nun durch die Drip-Funktion in Gefahr sei.

Banteg schätzt, dass insgesamt COMP-Token im Wert von 147 Millionen US-Dollar durch den Fehler im Protokoll nun in Gefahr seien.

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Obwohl der Kurs bei der ersten Entdeckung dieses Bugs am 30. September um 3 Prozent von 330 US-Dollar auf 286 US-Dollar einbrach, konnte sich der Token laut CoinGecko schnell erholen und lag am 2. Oktober wieder über 340 US-Dollar.

COMP hat seit seinem lokalen Hoch von 347,50 US-Dollar 7 Prozent verloren und lag bei Redaktionsschluss bei 322 US-Dollar.

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