Ripple-Chef äußert Vorwurf: „SEC hat ETH geholfen, XRP zu überholen“

Brad Garlinghouse sieht sich von der Börsenaufsicht unfair behandelt, während Ethereum bevorzugt würde.

Ripple-Chef Brad Garlinghouse hat sich zur aktuellen Lage des Kryptomarktes und dessen Regulierung geäußert, wobei ein alter Zwist über die behördliche Behandlung von Ethereum wieder hochgekocht ist.

Die entsprechenden Äußerungen machte Garlinghouse am 21. Oktober im Rahmen einer Onlinekonferenz zur DC Fintech Week. So meint der Ripple-Chef, dass Ethereum damals von den Aufsichtsbehörden einen Freifahrtschein erhalten habe, der dem Blockchain-Projekt erst ermöglichte, an XRP vorbeizuziehen und sich zur zweitgrößten Kryptowährung hinter Bitcoin aufzuschwingen.

Grund für diesen Seitenhieb ist, dass die amerikanische Börsenaufsicht SEC gegen die Ripple-Kryptowährung XRP ein Gerichtsverfahren angestrengt hat, weil diese ein unerlaubtes Wertpapier sein soll. Im Januar hatte Ripple bei der Behörde deshalb einen Antrag auf Auskunft gestellt, um zu erfahren, wieso die SEC den Konkurrenten ETH nicht als Wertpapier einstuft. Im Gerichtsprozess mit der Börsenaufsicht konnte das Blockchain-Unternehmen im Juli wiederum einen Punktsieg erzielen, als erlaubt wurde, dass es im Zeugenstand einen ehemaligen SEC-Beamten dazu befragen darf, warum ETH 2018 nicht als Wertpapier klassifiziert wurde.

Dementsprechend hat Garlinghouse scheinbar das Gefühl, dass die Behörde Ripple benachteiligt und in Ethereum einen Liebling gefunden hat, der bevorzugt behandelt wird. Dies ist dem Ripple-Chef nicht nur ein persönlicher Dorn im Auge, sondern hat seiner Ansicht nach tatsächliche Konsequenzen für den Kryptomarkt:

„In den letzten paar Jahren war XRP immer die zweitgrößte Kryptowährung. Als die SEC dann für ETH einen Freifahrtschein erteilt hat, explodierte ETH regelrecht, denn diese rechtliche Klarheit war ein massiver Vorteil.“

Während des großen Rekordlaufs von 2017 war XRP in Sachen Marktkapitalisierung tatsächlich die zweitgrößte Kryptowährung auf dem Markt. Inzwischen liegt der Ripple-Token allerdings nur noch auf dem siebten Platz, wohingegen Ethereum den zweiten Platz seitdem übernommen und erfolgreich verteidigt hat.

Garlinghouse meint zudem an, dass die SEC allgemein immer aggressiver gegen die Kryptobranche vorgeht, was er beispielhaft am eigenen Fall und den Drohungen der Behörde gegenüber Coinbase festmacht.

„Es gibt 50.000 amerikanische Krypto-Nutzer, die XRP besitzen, und die SEC dafür verklagen wollen, dass sie von ihr ‚geschützt‘ werden.“

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